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07.07.21 –
Die Pläne eines Investors, den Bereich des sogenannten Vahle-Wäldchens in Baugebiet umzuwandeln, haben in Frankenberg bei vielen Bürgerinnen und Bürgern für Unmut gesorgt. Das zeigen zahlreiche Leserbriefe und persönliche E-Mails, die die Fraktionen erhalten haben. Dies ist völlig legitim. Grenzwertig wird es dann, wenn mit Unterstellungen gearbeitet und somit eine gesamte Fraktion verunglimpft wird.
Weder die Fraktion, noch der Ortverband der Frankenberger Grünen haben sich für die Abholzung des „Vahle Wäldchens“ ausgesprochen. Im Gegenteil, in der letzten fraktionsinternen Abstimmung haben sich alle Fraktionsmitglieder gegen eine Erweiterung zum Baugebiet ausgesprochen. Auch der Ortsverband der Grünen ist lt. dem Vorsitzenden Helmut Naumann gegen eine Baulanderweiterung.
Die Grünen haben in einem internen Meinungsbildungsprozess, bei dem auch Gespräche mit dem NABU geführt wurden, die Pro und Contra Argumente abgewogen und sind zu dem genannten Ergebnis gekommen. Für uns ist ein sachlicher Umgang selbstverständlich und diesen erwarten wir auch von anderen.
„Den Grünen in Frankenberg vorzuwerfen, sie würden sich nicht für die Belange der Natur und der Umwelt einsetzen hat mit der Realität nichts zu tun. GRÜNE Mitglieder, Stadtverordnete und Magistratsmitglieder setzen sich seit Jahren für den Schutz und den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen ein. Das werden wir auch weiterhin tun,“ so die beiden Vorsitzenden Patzer und Naumann.
In Frankenberg ist die Nachfrage nach Bauland ungebrochen hoch, und trotz einer ausreichenden Grünflächenversorgung in den Bauleitplänen fehlt es an engmaschigen Kontrollen (z.B. Schottergärten) und den entsprechenden Konsequenzen bei Nichteinhaltung der Bauvorschriften.
Aus Sicht der Frankenberger Grünen ist eine innerstädtische Verdichtung von Bauplätzen oder die Aufstockung von bestehenden Gebäuden grundsätzlich einer Zersiedlung der Städte, die mit einem enormen Flächenverbrauch einhergeht, vorzuziehen.
In Frankenberg ist die Problematik der Zersiedlung, zumindest zu dem jetzigen Zeitpunkt, nur gering ausgeprägt. Aus Gründen des Habitat-Schutzes, der Biotopvernetzung und Zuwegung des Geländes lehnen wir eine Erweiterung des „Vahle Wäldchens“ zum Baugebiet ab.
Unabhängig von der Entscheidung für oder gegen ein einzelnes Baugebiet, ist jedoch der entscheidende Punkt, Lösungen zu entwickeln, wie wir zukünftig bauen wollen und welche Regularien und Bestimmungen wir für uns festlegen um das Bauen der Zukunft zu ermöglichen. Was wir als Stadt Frankenberg im innerstädtischen Raum wirklich brauchen, ist daher eine städtische Satzung, die den Umgang mit Grünflächen zukünftig regelt und an die sich alle Bauwilligen halten müssen. So wäre es nach unserer Auffassung außerdem sinnvoll, wenn bereits bei einer Bauvoranfrage eines Investors eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgelegt wird. „Wir müssen uns von der gängigen Vorstellung Gelände großflächig zu planieren endgültig verabschieden“, so Helmut Naumann. „Das Bauen der Zukunft bedarf ganz dringend den Mut, Alternativen zu entwickeln, wie z.B. begrünte Dächer, Fassadenbegrünung und Bauen mit Holz. Dazu gehört natürlich auch, dass alle befestigten Flächen versickerungsfähig hergestellt werden müssen.“
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